Herzschlagfinale am FLG

Space Jam Reloaded verhageln Team Schwänzel den Hattrick

 

Trotz Mannschaftsschwund konnte auch das 43. Basketballturnier der Ehemaligen des Franz-Ludwig Gymnsiums wieder bis zur letzten Sekunde begeistern. Das Finale stand bis zur Schlußsirene auf Messers Schneide – Nervenkitzel zum Dreikönigsturnier, so soll es sein! Etabliert hat sich nun in der zweiten Wiederholung der spätere Turniertermin, diesmal der 13.1.2018. - neu war der Umzug von den Hallen des Georgendamms in die Sporthalle des Dientzenhofer Gymnasiums, bei gleichzeitiger Fokussierung des Hauptteils der Spiele – insbesondere der Finalserie - auf die beiden Hallen der  Alma Mater FLG.

 

Das Teilnehmerfeld, in den letzten Jahren um viele altehrwürdige Titelträger und Dauergäste reduziert, musste auch in diesem Jahr weitere Verluste hinnehmen. Mit Amolgednuch (Heiner Desch/1985/86) trat der letzte verbliebene Altmeister aus den 80ern nicht mehr an. Die sportlich eh weit hinterherhinkenden Centunculi (Matthias Schramm/Abiturjahrgang 1991) mussten absagen, weil sie nicht mit nur noch vier Spielern den immer neuen Auswüchsen des Bamberger Basketballwunders hinterherrennen wollten. Für die Ewigen Zwergen (Markus Dütsch, 1989-90) war nach dem letztjährigen Comeback nach nur einem Jahr wieder Schluss. Und auch die Lehrermannschaft ENDURANCE 2017 war scheinbar nur ein kurzes Leuchtfeuer. Dafür wieder mit am Start waren die Blaubären (Wolfgang Lauer/1998), bei denen Wolfi Lauer eigentlich zur Jagd auf seinen 1000. Turnierpunkt antreten wollte, aber dann ausfiel. Und wie in jedem Jahr gab es mit dem aktuellen Abiturjahrgang einen waschechten Neuling, die Hoodies (Christopher Boy). Am Ende reduzierte sich das Teilnehmerfeld damit auf 18 Mannschaften.

 

So mussten die Turnierorganisatoren Michael Zeder, Michael Bartsch, Simon Ruhl und Max Habereder (alle Abiturjahrgang 2007) das Vorrundensystem noch einmal umwerfen und statt fünf Vierergruppen gab es in diesem Jahr zwei Fünfer- und zwei Vierergruppen, was den positiven Nebeneffekt hatte, dass man sich einen Haufen Rechnerei sparte – die beiden Gruppenersten zogen jeweils in die Playoffs ein!

 

In Vorrundengruppe A traf sich ein ausgewogenes Teilnehmerfeld aus neuen und erfahrenen Teams. Während bei den attestpflichtigen Oi Agroteroi (Michael Lange/1994 & Christian Förster/1996) Michael Lange sein 100. Turnierspiel absolvierte, traten Brick City (Niklas Wagner/2015) erst zum vierten, Space Jam Reloaded (Felix Greese/2016) zum dritten und boobs for hoops (Tim Brodmerkel/2017) erst zum zweiten Mal beim Dreikönigsturnier an. Die Vorjahresfinalisten von Space Jam Reloaded dominierten die Gruppe und gewannen alle Spiele mit mindestens 15 Punkten Vorsprung und erzielten dabei insgesamt sagenhafte 149 Punkte. Den Ausschlag für den Kampf um Platz 2 gab in der Endabrechnung das allererste Spiel am frühen Morgen: In Michael Langes Jubiläumsspiel konnten die boobs for hoops die attestpflichtigen Oi Agroteroi, die durch ihre Fusion nun mit nie dagewesenen sechs Spielern anreisen konnten, mit 32:21 auf Distanz halten. Wenig Chancen in dieser fulminanten Gruppe für SysTeam (Johanna Lunz/2009), die aber immerhin einen knappen 17:16 Erfolg gegen Brick City einfahren konnten.

 

Die Finalisten von 2016, Los Affos (Henrik Sommer /2014), gewannen Vorrundengruppe B vor den Altmeistern von Team E.T. (Josef Ellner, Bernhard Arnold/1982-83), Turniersieger des Jahres 1985, und den Blaubären (Wolfgang Lauer/1998), Turniersieger von 2003. Die Turniersenioren von Adlerhorst (Gerald Fenn/1975) belegten in dieser Gruppe den letzten Platz, boten aber vor allem Team E.T. einen heißen Kampf und unterlagen nur 14:16 (Golden Basket Bernhard Kraft). Auch der Kampf um Platz 2 war eng: Die nur zu viert antretenden Blaubären hielten Team E.T. mit 24:22 in Schach und zogen wie zuletzt 2015 in die Runde der letzten Acht ein.

 

Vorrundengruppe C war die zweite Fünfergruppe des Morgens, und hier meldeten die dreimaligen Turnierchampions der MoJos Bros (James Wetter/2011) deutlich ihre Ambitionen auf einen erneuten Titel an. Aber auch die Rookies von den Hoodies (Christopher Boy/2018) zeigten, dass in Zukunft mit ihnen zu rechnen sein könnte, mussten allerdings bei ihrer ersten Teilnahme auch Bra Chi Chi (Karina Liebl/2010) vorbeiziehen lassen. Für Bra Chi Chi war es erst die dritte Playoff Teilnahme überhaupt. Abgeschlagen in dieser Gruppe Funky Dunky Monkey Junkys (Toni Schreiner, 2011G8) und Team Intim (Michael Eichler/2005). Der historische G8 Jahrgang besiegte Team Intim im Kellerderby mit 12:7, Team Intim fand sich am Ende wieder einmal – zum fünften Mal insgesamt - auf dem letzten Platz. Damit pirscht sich Team Intim langsam an die Centunculi mit bisher sieben letzten Plätzen heran – ist aber noch weit entfernt von den legendären Alten Hasen, die unübertroffene elf Mal diesen Platz einnahmen. 

Gipfeltreffen in Vorrundengruppe D: Der Titelträger der letzten beiden Jahre und insgesamt dreimalige Champion Team Schwänzel (Daniel Vosswinkel/2012) traf auf die Turniersieger von 2014, die Assist-Enten (Michael Zeder/2007), sowie die damaligen Finalisten von Team Flake (Sabrina Späth/2013). Komplettiert wurde die Gruppe von den Evergreens EJÖ 2001 (Julia Kratz/2001). Sportlich gab sich Team Schwänzel hier keine Blöße, kam aber zumindest in der ersten Hälfte gegen Team Flake etwas unter Druck und siegte am Ende mit 26:22. Durch einen 20:15 Sieg gegen die Assist-Enten sicherte sich Team Flake wiederum den zweiten Platz und den ersten Playoff Einzug nach 2015. Die Assist-Enten, im Vorjahr noch Turnierdritter, landeten am Ende nur in der Platzierungsrunde, der klare 17:8 Erfolg gegen EJÖ 2001 war am Ende zu wenig.

 

Platzierungsspiele 9-18:

 

Platz 17: Brick City – Team Intim 27:5

Platz 15: SysTeam – EJÖ 2001 15:7

Platz 13: Funky Dunky Monkey Junky – Adlerhorst 21:11

Platz 11: Die attestpflichtigen Oi Agroteroi – Team E.T. 21:13

Platz 9: Hoodies – Assist-Enten 29:26

 

Im Viertelfinale trat durch die Absage von Amolgednuch erstmalig keine Mannschaft mehr aus den

glorreichen 80ern an. „Alterspräsidenten“ der Playoffs waren somit die Blaubären, die zwar einen fünften Spieler organisieren konnten, letztlich aber gegen die Offensivpower von Space Jam Reloaded kein Mittel fanden. Als Dominik Zembron zum ersten mal für die Blaubären traf, waren die Vorjahresfinalisten bereits mit 11:0 in Führung gegangen. Am Ende hieß es 41:10 für Space Jam Reloaded, Vorjahres-MVP Felix Greese und Thomas Stuber trafen je zweistellig. Im zweiten Spiel zwischen Los Affos und boobs for hoops ging es enger zu, die boops gingen sogar mit 5:1 in Führung, bevor Nicolas Reichmann und Florian Hager loslegten und das Spiel bis zur Pause mit elf Punkten am Stück drehten. In der zweiten Hälfte konnten Los Affos die drei Jahre jüngere Truppe auf Distanz halten und siegten am Ende mit 21:16. Im dritten Spiel ließen die ohne ihren Namensgeber Moritz Biedermann angetretenen MoJos Bros gegen Team Flake nichts anbrennen. Ab der vierten Minute zogen sie zum letztendlichen Halbzeitstand von 14:5 davon. Immer wieder hoffte Team Flake, noch einmal heranzukommen, doch vor allem die 12 Punkte von James Wetter machten am Ende den Unterschied aus, der Endstand lautete 25:18. Klare Verhältnisse auch im vierten Spiel: Team Schwänzel dominierten das Match gegen Bra Chi Chi, wobei es wieder einmal David Schmitt war, der mit 14 Punkten besonders glänzte. In der ersten Halbzeit konnten Bra Chi Chi noch einigermaßen in Schlagdistanz bleiben, Michael Knörlein erzielte hier sechs Punkte. Doch aus dem 17:12 zur Pause wurde am Ende ein 36:20, und Team Schwänzel zog zum vierten Mal in Folge ins Halbfinale ein.

 

Platzierungsspiele um die Plätze 5-8:

Platz 7: Bra Chi Chi – Blaubären 17:14

 

Platz 5: Team Flake – boobs for hoops 20:19

 

Im ersten Halbfinale zwischen Space Jam Reloaded und MoJos Bros ging es nun richtig zur Sache. Die dreimaligen Champions gingen mit 8:2 in Führung, bevor die Space Jams Zugriff auf das Spiel bekamen und kurz vor der Pause durch einen Dreier von Felix Greese zum ersten mal in Führung gingen. Den 12:10 Pausenstand konnten die MoJos wieder zu ihren Gunsten drehen. Doch nach dem 18:15 durch Johannes Wehner ging plötzlich nichts mehr bei den MoJos – Space Jam Reloaded gewannen am Ende mit 23:18, auch aufgrund einer überragenden Freiwurfquote. Felix Greese versenkte sechs von sechs Schüssen (insgesamt 12 Punkte im Spiel), am Ende traf auch Jan Lippert noch zweimal. Bei den MoJos waren letztlich zehn Zähler von Konstantin Derleth zu wenig, um ihre sechste Finalteilnahme zu sichern. Im zweiten Halbfinale hielten Los Affos in der Neuauflage des Finales von 2016 Team Schwänzel in der ersten Halbzeit Paroli. Nicolas Reichmann machte hier neun seiner am Ende elf Punkte, Los Affos führten zeitweise mit 9:6. Ein Dreier von Daniel Haupt glich aus, zur Halbzeit hieß es 15:15 unentschieden. Dann drehte David Schmitt wieder richtig auf und Team Schwänzel zogen auf 25:15 davon, am Ende hieß es 32:17 für den dreimaligen Turniersieger. Schmitt erzielte dabei 17 Punkte, aber auch Daniel Haupt hatte mit elf Zählern einen großen Anteil am dritten Finaleinzug in Folge.

 

Im Spiel um Platz 3 zeigten Los Affos noch einmal, dass in Zukunft mit ihnen zu rechnen sein wird. Das Match gegen MoJos Bros entwickelte sich zu einem Privatduell zwischen Florian Hager und Johannes Wehner, die am Ende überragende 17 bzw. 16 Punkte erzielten. Das Spiel wogte hin und her, zur Halbzeit führten noch die MoJos mit 18:15. Doch auch bei einem zwischenzeitlichen Sechpunkte-Rückstand gaben sich Los Affos nicht auf und Hager verbuchte allein in den letzten drei Minuten elf Punkte für sein Team, so dass Los Affos am Ende wie im Rausch auf 34:25 davonzogen. Nach zwei zweiten Plätzen 2015 und 2016 wurden Los Affos nun zum ersten mal Dritter.   

 

 

Neuauflage des Vorjahresendspiels im Finale 2018: Space Jam Reloaded forderten erneut Team Schwänzel heraus. Nur der Ort war ein neuer, die obere Halle des Franz-Ludwig Gymnasiums war naturgemäß deutlich ausgebuchter als es die große Tribüne des Georgendamms je sein konnte. Doch der Qualität des Spiels war das eher noch zuträglich: Bereits in der ersten Hälfte deutete sich an, dass in diesem Jahr mehr drin sein könnte für das vier Jahre jüngere Team, die Führung wechselte mehrmals und David Schmitt fand seinen Wurf noch nicht. Der Topspieler von Team Schwänzel musste immer wieder selbst zum Korb ziehen um sich die Rebounds zu holen. Nach einem Treffer von Matthias Skolaski ging Team Schwänzel dennoch mit einem knappen 15:14 in die Pause. In der zweiten Hälfte zogen die Titelverteidiger sogar auf 20:14 davon, und es schien so, als wäre alles für den Hattrick angerichtet. Doch Space Jam Reloaded zeigten nun echte Gewinnermentalität: Felix Greese traf (am Ende 15 Punkte), Thomas Stuber glich mit einem Dreier zum 20:20 aus und wiederum Greese erzielte mit einem Dreipunktespiel nach Foul die 23:20 Führung. Durch fünf Punkte von Niklas Deinlein stand es eine Minute vor Schluss plötzlich 28:22 für Space Jam Reloaded, doch nun schaltete David Schmitt in den fünften Gang: Mit zwei Dreiern in Folge glich er aus, Space Jam konterten mit einem Dreier von Jan Lippert, den Schmitt (sensationelle 21 Punkte) erneut ausglich. Knisternde Spannung beim 31:31 kurz vor der Schlusssirene. Es war Jan Lippert, der die Verantwortung übernahm und sein junges Team mit 33:31 in Führung brachte. Doch den Ball hatte nun zum letzten Angriff Team Schwänzel, und David Schmitt schoss für den Dreier zum Sieg. Der Ball flog, tanzte auf dem Korbring, sprang hoch auf die Brettkante, von dort zurück auf den Ring und landete … daneben. Das Spiel war vorbei und Space Jam Reloaded sicherten sich in diesem Herzschlagfinale den ersten Turniertitel. Allein durch ihre Nervenstärke von der Freiwurflinie war dieser Titel am Ende hochverdient, auch ihr Siegeswille bei Rückständen erwies sich als bemerkenswert. Zum MVP wurde Felix Greese ernannt, der über das gesamte Turnier ein sehr starkes Team hinter sich hatte.

 

Die Wachablösung im Dreikönigsturnier des FLGs ist nun wohl endgültig vollzogen: Im Halbfinale standen vier Jahrgänge aus den „Zehnern“ (2011, 2012, 2014 und 2016). Es scheint so, als würde dieses Jahrzehnt die Zukunft des Wettbewerbs so gestalten, wie es zuletzt die ruhmreichen Jahrgänge aus den 80ern geschafft hatten. Schön ist, dass die Spiele unter diesen neuen Topteams ausgeglichen sind und somit für die nächsten Jahre viel Spannung vorprogrammiert sein dürfte. Mit Seriensiegern wie anno dazumal den Ernie-Bernie All Stars ist nicht zu rechnen, dazu ist die Konkurrenz zu stark. Schön war es, das Ambiente an der alten Schule nun noch intensiver zu erleben, da die Hallen am Georgendamm wegfielen. In einer nie dagewesenen Aktion gab es Bamberger Hörnla, Brezen und Würstel für lau, und das eigentlich zentrale Beisammensein mit alten Weggefährten ist an der alten Schule einfach zweimal so schön. Natürlich gab es am Abend auch wieder die alljährliche Zeremonie im Bootshaus, an der von Schulseite in diesem Jahr Direktor Herzing, Herr Dr. Schlauch und Frau Saskia Hofmeister teilnahmen. Und mit dem 12.1.2019 steht auch der Termin für die 44. Auflage des Turniers bereits fest.

 

 

 

Für Space Jam Reloaded spielten: Manuel Berbig, Niklas Deinlein, Felix Greese, Nils Ipfelkofer, Jannik Leicht, Jan Lippert, Thomas Stuber,

 

 

 

 

 

 Rüdiger Kipferl, Abitur 1991



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