Assist-Enten am Ziel

Vorjahresfinalist besiegt Team Flake für ersten Turniersieg

Als die Halbfinals des 39. Dreikönigsturniers abgepfiffen waren, stand bereits fest, daß sich ein neuer Sieger in die Annalen der Veranstaltung eintragen würde. Mit Team Flake (Sabrina Späth/Abiturjahrgang 2013) stand ein Neuling im Endspiel, gewinnen konnte am Ende jedoch erstmals das Team der Turnierorganisatoren Michael Zeder, Michael Bartsch, Simon Ruhl und Max Habereder – die Assist-Enten (2007). Sie machten es damit besser als im Vorjahr, als sie im Finale knapp an den MoJos Bros (James Wetter/2011) gescheitert waren. Auch ansonsten war das Basketball-Treffen, das wie jedes Jahr in den Hallen des Franz-Ludwig Gymnasiums und am Georgendamm stattfand, für die Ehemaligen des FLG wieder ein Quell der Freude und bisweilen Schadenfreude, ereignete sich doch so manche Überraschung... obwohl, man mußte sich schon über manches unsportliche Foul oder einen ganz bestimmten nicht gegebenen Dreier ärgern... im Nachhinein dann aber wohl doch eher schmunzeln? ;-)

Das Teilnehmerfeld wurde auf 24 Mannschaften „aufgerundet“, was für den Spielplan eine erhebliche Erleichterung darstellte – acht Dreiergruppen, die Gruppensieger rückten in die Playoffs vor. Neben den Neulingen von Los Affos (Henrik Sommer/2014) kehrten die Siegerenten (Sebastian Gatz/2000) zurück und nahmen damit den Platz der ehrwürdigen Champions der Ernie-Bernie-Allstars (Armin Straub/1978-80) ein, die erstmals auf eine Teilnahme verzichteten. Der zehnmalige Turniergewinner ist damit ein weiteres prominentes Beispiel für den Aderlaß der letzten Jahre, denn viele ehemalige Champions nehmen mittlerweile leider nicht mehr am Turnier teil. Durch die sportliche Klasse gerade der jüngsten Jahrgänge muß man um das Niveau der Veranstaltung aber nicht fürchten!

In Vorrundengruppe A hatte die Losfee ein ausgeglichenes Feld zusammengestellt, bei dem sich am Ende die zum zweiten Mal als Fusionsteam antretenden Ewigen Zwerge (Markus Dütsch, 1989-90) durchsetzten. Als Aes Aeterna war ein Teil des Teams 2009 bis ins Halbfinale vorgerückt, nun hieß es wieder Playoff Time durch zwei knappe Siege – 14:12 gegen Adlerhorst (Gerald Fenn/1975) und 13:11 gegen die Pfundskerle (Sebastian Becher/2006). Die Pfundskerle, im Vorjahr erstmalig unter den letzten Acht, unterlagen auch Adlerhorst mit 18:26.

Auch die Siegerenten (Sebastian Gatz/2000) konnten bei ihrer erneuten Rückkehr keine hohen Siege einfahren, gereicht hat es am Ende dennoch für den Gruppensieg in Vorrundengruppe B. 14:12 lautete der Endstand gegen die unglücklichen Irgendwie und Überhaupt (Thomas Lindner/1988), und auch gegen die Altmeister der Letzten Humanisten (Clemens Rüb/1976) war es mit 21:18 knapp. Auf der Jagd nach dem 2000. Turnierpunkt scheiterte Clemens Rüb in der Vorrunde noch knapp, ob er es in den Platzierungsspielen noch geschafft hat, ist dem Chronisten bislang unbekannt – eine Aussperrung der FLG Verantwortlichen verhinderte bis dato das Auffinden des potentiell historischen Spielberichtsbogen.

Gipfeltreffen in Vorrundengruppe C: Mit den MoJos Bros (James Wetter/2011) und Team Schwänzel (Daniel Vosswinkel/2012) standen sich die Sieger der beiden Vorjahre bereits zum „Elimination Match“ gegenüber – nur einer konnte weiterkommen, und entsprechend hart und lautstark wurde die Partie geführt. Die MoJos legten furios los und führten 12:2, bis zur Halbzeit waren die Schwänzel immerhin auf 14:7 herangekommen. David Schmitt, der schon die sieben Zähler in der ersten Hälfte markiert hatte, legte dann erst richtig los. 18 Punkte in Halbzeit 2, er war einfach nicht zu stoppen, zumal auch foulen nichts half: Er verwandelte alle zehn seiner Freiwürfe! Der Final-MVP von 2012 verhagelte den MoJos damit auch ihre bislang makellose Turnierbilanz von vier Finaleinzügen bei vier Teilnahmen – der Titelverteidiger war mit 31:25 gestürzt, aber auch über die Leistung der Schiedsrichter gelinde gesagt nicht erfreut. Für Attestpflicht (Christian Förster/1996) war diese Gruppe wirklich eine undankbare Aufgabe: Sie schlugen sich zwar wacker, ernteten aber dennoch zwei hohe Niederlagen gegen die Jungspunde.

Team Flake (Sabrina Späth/2013) konnten in Vorrundengruppe D nicht nur durch erfolgreichen Basketball überzeugen, sie erfreuten die FLG-Gemeinde auch mit einem überaus gelungenen selbstironischen Teamportrait im Turnierheft. Auch ohne ihren „Mister Universe“ Philipp Winter konnten sich die gerade einmal der Schule entwachsenen Youngster mühelos gegen EJÖ 2001 (Julia Kratz/2001) und Team Intim (Michael Eichler/2005) durchsetzen: Andere Teammitglieder wie Stephen „Der rote Baron“ Porzel oder Fabian „LeProll James“ Günther traten in Winters Fußstapfen. Für EJÖ 2001, im Vorjahr noch siebte, blieb in diesem Jahr nur die Platzierungsrunde, ein Sieg über Team Intim tröstete ein bißchen über das frühe Ausschneiden hinweg.

In Vorrundengruppe E standen einmal mehr die Altmeister von Team E.T. (Josef Ellner, Bernhard Arnold/1982-83) im Rampenlicht. Sie hielten sich gegen Bra Chi Chi (Karina Liebl/2010), Viertelfinalist von 2012, mit 22:18 schadlos und besiegten in der Folge auch SysTeam (Johanna Lunz/2009), die Halbfinalisten von 2010, mit 14:7. In dieser Gruppe setzte sich also die größere Erfahrung eindeutig durch. Durch ihren Sieg gegen Bra Chi Chi wurden Systeam Gruppenzweite.

Keine Probleme hatten die späteren Turniersieger der Assist-Enten (Michael Zeder/2007) in ihrer Vorrundengruppe F: Sie besiegten die Rheumatiker (Rudolf Aumer/1972) mit Alt-Oberbürgermeister Herbert Lauer mit 26:10 und die Centunculi (Matthias Schramm/1991) mit Stadtrat Dr. Christian Lange mit 19:11. Für die Centunculi gab es dennoch etwas zu feiern: Der 22:15 Erfolg gegen die Rheumatiker war der erste herausgespielte Sieg seit 2009 – und das auch noch deutlich! Die Alterspräsidenten der Rheumatiker entrissen Team Intim durch ihre Niederlage im direkten Aufeinandertreffen in der Platzierungsrunde die rote Laterne des Turnierletzten und können sich damit für 2015 Mut machen, daß dieser inoffizielle Titel seit 2007 nicht mehr verteidigt werden konnte – damals waren es die Centunculi, und so schließt sich der Kreis.

Schon im Vorjahr hatten die Blaubären (Wolfgang Lauer/1998) sich bis ins Halbfinale vorgekämpft, nun zeigten die Turniersieger von 2003 in Vorrundengruppe G erneut, daß auch in den 90er Jahren Mannschaften groß wurden, mit denen zu rechnen ist. Verstärkt wurden sie von Sebastian Wiesneth, der noch unlängst mit den mittlerweile emeritierten Champions von Irgendeine Mannschaft Titel holte. Oi Agroteroi (Michael Lange/1994) wurden mit 27:20 und die Bonkers (Matthias Kick/2008) 22:19 kaltgestellt – da half es auch nichts, daß die Mannen von Michael Lange zu fünft auflaufen konnten. Den Bonkers hat ihre Neutaufe 2012 bislang auch noch kein Glück gebracht – als Dynamite Dribblers erreichten sie 2009 noch das Viertelfinale.

Ein Novum gab es in Vorrundengruppe H: Wegen zahlreicher Verletzungen fusionierten die ehemaligen Dauerkontrahenten von Amolgednuch und Trellingers Erben, traten aber als Amolgednuch (Heiner Desch/1985) an. Unterstützt durch Andreas Hammel und Matthias Köhler, jedoch ohne ihren zurückgetretenen Topscorer Heiner Desch konnten sich die Routiniers gegen die unerfahrenere Konkurrenz durchsetzen. Satte 30 Jahre jünger waren die Turnier-Rookies von Los Affos (Henrik Sommer/2014) – und beim 29:25 genau vier Punkte schlechter. Auch die nicht wesentlich betagteren Funky Dunky Monkey Junkys (Toni Schreiner, 2011G8) konnte Amolgednuch mit 21:17 auf Distanz halten. Los Affos konnten immerhin ihren ersten Turniersieg mit einem 29:26 gegen die Funky Monkeys feiern – für die wiederum hieß es nach zweimal Playoffs in Folge diesmal nur Platz 3.

Platzierungsspiele 9-23:
Platz 23: Team Intim - Rheumatiker 33:18
Platz 21: Funky Dunky Monkey Junky - Letzte Humanisten 20:0 (kampflos)
Platz 19: Oi Agroteroi – Pfundskerle 21:16
Platz 17: Bra Chi Chi – Centunculi 14:13
Platz 15: Rheumatiker – Die Ewigen Zwerge 21:12
Platz 13: Bonkers – Adlerhorst 43:22
Platz 11: Los Affos – Irgendwie und Überhaupt 37:14
Platz 9: MoJos Bros – Systeam 36:17

Durch den Generationenwechsel und die vielen starken neuen Jahrgänge ist das Dreikönigsturnier spannend wie selten zuvor. Entsprechend gestalteten sich auch in diesem Jahr die Viertelfinals. Wie schon 2012 gelang es den Siegerenten auch nach ihrer Rückkehr wieder, ins Halbfinale einzuziehen – ein punktearmes 17:13 gegen die Ewigen Zwerge machte es möglich. Und die Vergänglichkeit des Ruhms zeigte sich bei Team Schwänzel: Eben noch den Titelverteidiger gestürzt, zogen sie nun gegen das ein Jahr jüngere Team Flake mit 23:26 den Kürzeren. David Schmitt hatte im Spiel gegen die MoJos offensichtlich zu viel Kräfte gelassen. Besser erging es da den Blaubären: Die zogen zum zweiten Mal in Folge ins Semifinale ein, wobei sie zur Halbzeit gegen Amolgednuch noch 11:12 zurücklagen. Wolfgang Lauer mit insgesamt 12 Punkten hatte am Ende den größten Anteil am Umdrehen des Spiels – mit dem 25:21 war die Niederlage im kleinen Finale von 2013 aus der Welt geschafft. Richtig deutlich machten es nur die Assist-Enten: Team E.T. konnte nur in den ersten Minuten mithalten und wurde am Ende mit 25:13 besiegt – hier war Simon Ruhl mit 12 Punkten der beste Werfer.

Platzierungsspiele um die Plätze 5-8:
Platz 7: Team E.T. – Ewige Zwerge 17:15
Platz 5: Amolgednuch – Team Schwänzel 31:17

Überaus unterschiedlich verliefen die Halbfinals. Die Assist-Enten ließen im „Entenderby“ gegen die Siegerenten wenig Zweifel daran, daß sie zum zweiten Male in Folge ins Finale einziehen wollten. Sie legten los wie die Feuerwehr und erlaubten in der Defense nur wenige Punkte. Schon zur Halbzeit lagen sie 11:4 vorne, am Ende hieß es sogar 27:9 nach starker Mannschaftsleistung. Unglaublich packend dagegen das zweite Halbfinale: Hier traf das junge Team Flake auf die erfahrenen Blaubären. In diesem Spiel zeigte sich, was Basketball so packend macht! Das Match war umkämpft und die Führung wechselte hin und her. Zur Halbzeit führten die Blaubären mit 18:16. In der letzten Spielminute nahm das gut besuchte Spiel noch einmal zusätzlich Fahrt auf: Durch Dominik Zembron gingen die Altmeister mit 32:31 in Führung, dann schlug auf beiden Seiten Nervosität zu Buche: Offensivfoul Team Flake, Schrittfehler Blaubären, Fehlwurf Team Flake, zwei vergebene Freiwürfe Blaubären. Stephen Porzel brach den Bann: Er machte es besser als sein Gegenüber Wolfgang Lauer und versenkte seine zwei Freiwürfe zum 33:32. Doch Lauer bewies seine Klasse und verwandelte im direkten Gegenzug zum 34:33. Porzel ließ sich nicht lange bitten: Unter dem ohrenbetäubenden Jubel der zahlreichen Flake-Anhänger setzte er kurz vor Schluß einen Dreier ins Netz – Team Flake siegte 36:34. Ein wichtiger Schritt auch für die Zukunft der Mannschaft: Im Vorjahr waren die tapferen Wikinger noch im Viertelfinale an den eigenen Nerven und der Routine des Gegners Amolgednuch gescheitert – nun taten sie den nächsten Schritt, und der führte ins Finale! 13 Punkten von Stephen Porzel standen am Ende 12 Punkte von Wolfgang Lauer entgegen.

Im Spiel um Platz 3 zeigten sich die Blaubären gut erholt von dieser Enttäuschung und hielten die Siegerenten in Schach. Einem knappen 16:13 Halbzeitstand folgte am Ende ein klares 35:24, bei dem Sebastian Wiesneth mit 12 Zählern den größten Beitrag leistete. Im Duell der beiden Viertplatzierten von 2012 und 2013 machten es also die Blaubären besser und sicherten sich ihr stärkstes Abschneiden seit dem verlorenen Finale 2004.

Das Finale konnte mit der Dramatik des zweiten Semifinales nicht ganz Schritt halten. Beide Teams hielten zunächst das Tempo niedrig, zumal bei den Assist-Enten Michael Zeder leicht angeschlagen ins Match ging. Dennoch gingen die Vorjahresfinalisten früh durch zwei Treffer Simon Ruhls mit 4:0 in Führung. Team Flake, bei denen fast jeder Spielzug über Stephen Porzel (am Ende 17 Punkte) eingeleitet wurde, ging zwischenzeitlich jedoch in Führung und konnten sich sogar leicht auf 12:8 absetzen – es war Michael Zeder, der mit dem Halbzeitpfiff die Führung für die Assist-Enten durch einen Dreier wiederherstellte (14:13). Diese Führung gaben die Assist-Enten nie wieder ab. Zwar kämpfte sich Team Flake immer wieder bis auf zwei Punkte heran, zuletzt auf 27:29, doch die mannschaftlich geschlossenere Leistung lieferten die Assist-Enten ab. Unter vielen guten Spielern ragte am Ende Thomas Bößl mit elf Punkten und diversen anderen gelungenen Assists und Steals heraus. Zusätzlich zur ersten Turnierkrone nach dem 35:30 Endergebnis heimste er auch noch die Trophäe des Most Valuable Players ein. Die Assist-Enten aber haben es als Mannschaft geschafft: Nach dem dritten Platz 2012 und der Finalniederlage 2013 sind die am Ziel ihrer Träume angelangt!

Aber nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch haben sich die Mannen um Michael Zeder als gutes Team erwiesen: Lobend zu erwähnen sind hier die Einführung von Live-Ergebnissen im Internet und die Verlegung der Siegeszeremonie in das Bistro „Faltboot“, nachdem sich die Tendenz des Besuchs der Abschlußfeier im FLG zuletzt als schwindend erwiesen hatte. Generell muß einem um die Zukunft des Turniers sowieso nicht bange sein: Gleich drei junge Jahrgänge von 2011-2013 sichern auf Jahre hin sportlich hohes Niveau und Spannung. Aber auch mit dem neuen Turniersieger wird noch längere Zeit zu rechnen sein...

Für die Assist-Enten spielten:
Michael Bartsch, Thomas Bößl, Maximilian Habereder, Adrian Kalb, Julian Merzbacher, Benedikt Reinwald, Simon Ruhl, Joachim Smejkal, Michael Zeder

Rüdiger Kipferl Abitur 1991



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