Gnadenlose TitelverteidigungIrgendeine Mannschaft fegt Konkurrenz vom PlatzPremiere für das Dreikönigsturnier: Bei der 34. Auflage am 3.1.2009 durften die Ehemaligen des Franz-Ludwig Gymnasiums ihr jährliches Basketball-Championat erstmals in den neu errichteten Sporthallen der Alma Mater ausrichten. Probleme beim Zurechtfinden in dem Labyrinth neuer Treppenaufgänge blieben natürlich nicht aus. Aufgrund des großen Teilnehmerfelds gab es allerdings auch in der Mehrzweckhalle am Georgendamm wieder vollen Spielbetrieb. Organisatorisch also eine gewaltige Herausforderung für Heiner Desch und Michael Lange, doch trotz auftretender Versorgungslücken und Tücken im Detail (so sorgte der Koch des Abendbuffets mit seinen Gourmetkünsten für einen Feueralarm in der Schule) waren alle Beteiligten am Ende des langen Tages wieder vollauf zufrieden mit dem Verlauf des Turniers. Besonders natürlich die Mannschaftsmitglieder von "Irgendeine Mannschaft", die mit Bravour ihren Titel vom Vorjahr verteidigen konnten und dabei der Konkurrenz nicht die Spur einer Chance ließen. Dies zeichnete sich schon am Morgen ab: Irgendeine Mannschaft (Florian Sieben/Abitur 1999) deklassierte ihre Gegner in Vorrundengruppe A nach Belieben und geriet in der ganzen Gruppenphase nur ein einziges Mal in Rückstand - nämlich in der ersten Spielminute ihres Auftaktmatches gegen Aes Aeterna (Michael Arnold/1990). Sowohl dieses Spiel als auch die Duelle gegen Team Intim (Michael Eichler/2005) und Die Pfundskerle (Sebastian Becher/2006) konnte Irgendeine Mannschaft am Ende deutlich für sich entscheiden. Durch den neuen Turniermodus, der den Zweiten der Gruppen A und B automatischen Einzug ins Viertelfinale gewährte, blieb es aber spannend. Letztlich setzte sich mit Aes Aeterna die Erfahrung durch, und die "Ewigen" zogen mit zwei Siegen zum ersten Mal seit 2002 in die Runde der letzten Acht ein. Die Publikumslieblinge von den Pfundskerlen sicherten sich mit einem Sieg über Team Intim den dritten Platz. Dramatik in Vorrundengruppe B: Der fünfmalige Titelträger Mit Lui nie (Felix Schleicher/1984), eh nur mit vier Mann angetreten, verlor nach nur wenigen Sekunden im ersten Gruppenspiel Jürgen Schulz durch eine schwere Verletzung an der Patellasehne. Sichtlich geschockt verlor die übrig gebliebene Rumpftruppe ihr erstes Match gegen die Ernie-Bernie-Allstars (Armin Straub/1978-79) mit 11:21. Respekt vor Mit Lui nie: Sie gaben nicht auf und besiegten zu dritt sowohl die Rheumatiker (Rudolf Aumer/1972), als auch Attestpflicht (Christian Förster/1996) (25:24 nach Golden Basket Schleicher). Doch es reichte nicht für das Viertelfinale: Attestpflicht hatten zuvor durch eine fulminante zweite Halbzeit die Ernie-Bernie-Allstars 16:13 geschlagen, und da diese beiden auch jeweils klar die Rheumatiker besiegen konnten, sprach am Ende das Korbverhältnis unter den drei Teams mit je zwei Siegen gegen Mit Lui nie. Riesiger Jubel bei den Ernie-Bernies: Zum erstenmal seit 2002 konnten die einstigen Seriensieger mit in die Play-offs einziehen. Auch für Attestpflicht war ein Bann gebrochen: Seit 2003 hatten sie kein Viertelfinale mehr erreicht, am Ende konnten sie mit einem siebten Platz ihr bislang bestes Ergebnis von damals egalisieren. Verletzungspech auch in Vorrundengruppe C: Ohne ihren Kapitän Christian Koch mussten Trellingers Erben (Jürgen Matschl/1986) antreten. Insgesamt fanden sich nur vier gesunde Spieler - zu wenig, um in der knallharten Gruppe gegen Topfavorit Amolgednuch (Heiner Desch/1985) und die immer gefährlichen Oi Agroteroi (Michael Lange/1994) zu bestehen. Immerhin konnte durch einen knappen Sieg gegen EJÖ 2001 (Julia Kratz/2001) der dritte Platz gesichert werden, bevor sich in der Platzierungsrunde auch noch Matthias Köhler am Oberschenkel verletzte. Den Gruppensieg machten derweil die Teams der beiden Organisatoren unter sich aus: Nach jeweils zwei Siegen gab es ein Endspiel um den Viertelfinaleinzug – in dieser Gruppe konnte nur ein Team weiterkommen! Amolgednuch ließen von Beginn an wenig Zweifel daran aufkommen, dass sie dieses Team sein würden: Heiner Desch allein machte so viel Punkte wie die gesamten Oi Agroteroi, am Ende hieß es 26:12 für die Vorjahresfinalisten von Amolgednuch. Dadurch blieb dem letztjährigen Turnier-Topscorer Michael Lange wieder einmal der Griff nach der Turnierkrone verwehrt. Klare Verhältnisse schuf in Vorrundengruppe D von Anfang an Team E.T. (Bernhard Arnold/1982-83). Die Mannschaft, die zuletzt zwei dritte Plätze in Folge aufzuweisen hatte, erspielte sich deutliche Siege gegen Die Assist-Enten (Michael Zeder/2007), Die Blaubären (Wolfgang Lauer/1998) und Adlerhorst (Gerald Fenn/1975). So blieb für die Blaubären, Turniersieger von 2003, nur der zweite Platz und die Platzierungsrunde. Die Assist-Enten, im Vorjahr als Turnierneulinge auf Anhieb Siebter, konnten am Ende nur das Match gegen Adlerhorst für sich entscheiden. Die Letzten Humanisten (Clemens Rüb/1976) spielten in Vorrundengruppe E einmal mehr ihre ganze Routine aus. Nach dem knappen 23:21 Sieg über Irgendwie und Überhaupt (Thomas Lindner/1988) waren sie auch von den Sieben Zwergen (Clemens Eichfelder/1989) und den 7 lustigen 8 (Markus Jasinski/2004) nicht mehr aufzuhalten und stürmten zum vierten Mal in Folge ins Viertelfinale. Irgendwie und Überhaupt konnten ihre übrigen Spiele für sich entscheiden, im "Siebener-Duell" unterlagen die glücklosen Sieben Zwerge den 7 lustigen 8. In Vorrundengruppe F konnten die Centunculi (Matthias Schramm/1991) ohne ihren besten Korbjäger Klaus Görtler gegen die jugendliche Dynamik der Dynamite Dribblers (Jan-Erik Schwenk/2008) und von SysTeam (Johanna Lunz/2009) nichts ausrichten. Die Turnier-Rookies von SysTeam verpassten die Chance, bei ihrem Debüt gleich in die Play-offs einzuziehen: Mit 13:30 gingen sie gegen die Dynamite Dribblers unter. Diese wiederum konnten damit ihren schlechten Eindruck von 2008 wettmachen und erreichten nach Platz 19 im Vorjahr – da noch „Abi ´08-Allstars“ genannt – nun im zweiten Anlauf das Viertelfinale. Trostrunde 3 um die Plätze 21-23: In den Viertelfinals standen in diesem Jahr also vier Mannschaften, die man in den letzten Turnieren dort nicht angetroffen hatte: Die Ernie-Bernie-Allstars, Attestpflicht, Aes Aeterna und Dynamite Dribblers. Zwei von ihnen trafen nun aufeinander. Das Spiel zwischen den Ernie-Bernie-Allstars und Aes Aeterna war jedoch ein Low-scoring Game, das letzten Endes durch zwei frühe Dreier von Michael Ratzmann entschieden wurde. Dem so entstandenen Rückstand liefen die Ernie-Bernies vergeblich hinterher. Nur mühsam konnten sie sich heranarbeiten und verloren am Ende mit 13:18. Für Aes Aeterna bedeutete dies bei der 16. Turnierteilnahme erstmals den Einzug ins Halbfinale. Weniger Glück hatten Attestpflicht, die von Irgendeiner Mannschaft auf deren Weg zur Titelverteidigung förmlich überrollt wurden. Daniel Pelikan mit 18 Punkten und Sebastian Wiesneth sowie Johannes Lux mit je elf Zählern kannten keine Gnade und sorgten maßgeblich für den 51:11 Endstand. Attestpflicht waren dennoch zu Recht stolz auf ihr gutes Abschneiden, konnten sie zudem in der Platzierungsrunde erneut den Rekordturniersieger Ernie-Bernie-Allstars bezwingen. Schwer taten sich die Vorjahresfinalisten von Amolgednuch gegen die Dynamite Dribblers. Die Führung schwankte hin und her, vor allem Matthias Krauß hielt die Youngsters mit 13 Punkten lange im Spiel. Noch zwei Minuten vor Spielende führten die Dynamite Dribblers mit 22:19, dann spielten Amolgednuch ihre Routine aus und kamen durch Punkte von Desch und Falch sowie souverän verwandelte Freiwürfe von Kautler und Fey auf die Siegesstraße. Nach getaner Schwerstarbeit hieß es am Ende 29:24 für Amolgednuch, die damit zum dritten Mal in Folge ins Halbfinale einzogen. Gleiches gelang auch Team E.T. durch ihren ungefährdeten 30:12 Sieg gegen die Letzten Humanisten. Sie verstanden es, Clemens Rüb durch ihre Defense in Schach zu halten, offensiv glänzte vor allem Thomas Fröhlich mit 16 Punkten. Platzierungsspiele um die Plätze 5-8: Im ersten Halbfinale kam es zur Neuauflage des Vorjahresendspiels. Irgendeine Mannschaft legte jedoch auch hier fulminant los und ging gegen Amolgednuch schnell mit 6:0 in Führung, doch Desch und Co. glichen wieder aus (14:14). Zur Halbzeit stand es 16:14. Am Anfang des zweiten Abschnitts spulten Pelikan, Sieben und Konsorten ihr Pensum souverän ab und zogen durch schnelle Punkte erneut auf 27:20 davon. Doch Amolgednuch steckte nicht auf und in der letzten Minute stand es plötzlich nur noch 33:31. Kam jetzt wieder die Nervenschwäche, die Irgendeine Mannschaft in früheren Jahren oft den Turniersieg gekostet hatte? Nein, diesmal halfen auch die taktischen Fouls der verzweifelt kämpfenden Amolgednuch nichts, denn Florian Sieben und Daniel Pelikan trafen die entscheidenden Freiwürfe zum letztendlich verdienten 37:31 Sieg und gleichzeitig dritten Finaleinzug. Das zweite Halbfinale wurde zu einer einseitigen Angelegenheit: Die Überraschungsmannschaft von Aes Aeterna konnte dem Siegeswillen von Team E.T. nichts entgegensetzen. Bei diesem doppelten Bruderduell der Familien Ratzmann und Arnold lag der ältere Jahrgang von Beginn an in Führung. Aes Aeterna wehrte sich tapfer, fand aber vor allem gegen die Offensivkraft von Thomas Fröhlich (15 Punkte) sowie Josef Ellner und Andreas Bauer (je 8 Punkte) kein Mittel. Der 39:19 Sieg von Team E.T. war somit nie gefährdet. Die "Außerirdischen" standen damit nach zwei Halbfinalniederlagen in Folge nun endlich wieder im Endspiel - zum ersten Mal seit 1985, als sich die beiden Teile dieser Fusionsmannschaft als "Teamwürg" und "E.T.- Die Außerirdischen" im Finale noch selbst gegenübergestanden hatten. Auch im Spiel um Platz 3 bestätigten Aes Aeterna ihre gute Leistung und machten Amolgednuch das Leben sehr schwer. Zur Halbzeit lagen die "Ewigen" sogar mit 13:9 in Führung. Als ihnen dann jedoch ab Mitte der zweiten Halbzeit kein einziger Punkt mehr aus dem Feld heraus gelang, konnten die dreimaligen Turniersieger von Amolgednuch noch vorbeiziehen und sich durch eine kompakte Mannschaftsleistung mit 23:18 die Bronze-Medaille sichern. Respekt dennoch vor der besten Leistung von Aes Aeterna in ihrer Turniergeschichte. Auch im Finale ließ Irgendeine Mannschaft nichts anbrennen: Wie ein Uhrwerk machten Lux, Wiesneth und Pelikan ihre Punkte und profitierten von einer miserablen Wurfquote der "Außerirdischen". Es stand bereits 10:0, als Bernhard Ratzmann endlich den Bann für Team E.T. brach. Zur Halbzeit lag Irgendeine Mannschaft schier uneinholbar mit 25:6 in Führung. In der zweiten Halbzeit fanden Fröhlich, Ellner und Heimburg-Ott zwar ihre Treffsicherheit wieder, konnten den Rückstand jedoch nur unwesentlich verkürzen. Der sonstige Topscorer von Irgendeine Mannschaft, Daniel Pelikan, konnte sich sogar zurückhalten und überließ es Johannes Lux und Sebastian Wiesneth, jeweils zweistellig zu punkten (13 bzw. 12 Punkte). Letztlich errang der Titelverteidiger einen nie gefährdeten 39:24 Finalsieg. Die Schlussveranstaltung des Dreikönigsturniers fand zum zweiten Mal in der Mensa des FLGs statt. Irgendeine Mannschaft ließ sich zu Recht für ihren zweiten Turniersieg feiern - ein Triumph, der so souverän wie lange zuvor keiner errungen wurde. Florian Sieben wies am Ende auch darauf hin, dass im Gegensatz zum Vorjahr attraktiver Basketball zum Erfolg führte. Erstmalig gratulierte der neue Direktor der Schule, OStD Pfuhlmann, allen Mannschaften zu ihrem Abschneiden und beschwor den "Spirit of Franz-Ludwig Gymnasium" - dieser soll nun 2009 in die Welt hinaus getragen werden, bevor man sich 2010 zum 35. Dreikönigsturnier wieder treffen wird. Für Irgendeine Mannschaft spielten: Text: Rüdiger Kipferl (Abiturjahrgang 1991) |