80er Abiturjahrgänge dominieren Dreikönigsturnier

Amolgednuch besiegen im Finale Mit Lui nie

Am 6. Januar 2007 fand das 32. Dreikönigsturnier der Ehemaligen des Franz-Ludwig Gymnasiums zum zweiten Mal in der Mehrzweckhalle am Georgendamm statt. Organisiert von Heiner Desch, Michael Lange und der Gesellschaft der Freunde des FLG traten in diesem Jahr nur noch 21 Mannschaften an, da der neue Abiturjahrgang die Anmeldefrist versäumte und Irgendwie und überhaupt (Thomas Lindner/ Abiturjahrgang 1988) nach langjährigem Spielermangel die Segel strichen. Ein Novum auch, dass der Titelverteidiger Irgendwelche Siegerenten (Florian Sieben, Sebastian Gatz/1999-2000) nicht mehr antrat: Das Team, das zweimal in Folge das Turnier gewann, wegen seiner Fusion aber herbe Kritik einstecken musste, entfusionierte sich nun wieder - aber mit Irgendeiner Mannschaft reiste nur eine Hälfte wieder zum Wettkampf an, der 2000er Jahrgang der Siegerenten blieb zuhause. Es würde also einen neuen Titelträger geben...

In Vorrundengruppe A schickten sich Die Blaubären (Wolfgang Lauer/1998), immerhin Turniersieger 2003, an, dieses Ziel zu erreichen. Es fiel kaum auf, dass sie nur mit vier Spielern antraten. Nur gegen Attestpflicht (Christian Förster/1996) taten sie sich schwer und errangen einen knappen Zweipunkte-Sieg, die Outsider (Bernhard Klosa/1980) und EJÖ 2001 (Julia Kratz/2001) wurden klar in ihre Schranken gewiesen. Beim Kampf um Platz zwei nahmen sich die restlichen Teams gegenseitig die Punkte weg: EJÖ schlug Attestpflicht, die Outsider schlugen EJÖ, nur um wiederum gegen Attestpflicht zu unterliegen. Das Fazit war, dass Attestpflicht wegen des besseren Korbverhältnisses zwar Zweiter wurde, als schlechtester Gruppenzweiter der drei Vierergruppen aber nicht ins Viertelfinale einziehen durfte. Für die Outsider, im Vorjahr noch Halbfinalist, bedeutete ihr vierter Platz in der Gruppe am Ende Rang 19 - eine große Enttäuschung.

Die Favoriten der Vorrundengruppe B mussten mit schweren Handicaps an den Start gehen: Teamkapitän Christian Koch von Trellingers Erben (1986) war durch eine Armverletzung in seiner Wurfbewegung stark eingeschränkt, Oi Agroteroi (Michael Lange/1994) konnten nur mit vier Spielern antreten. Dennoch wurde die Konkurrenz von den Centunculi (Matthias Schramm/1991) und den Pfundskerlen (Sebastian Becher/2006) klar auf Distanz gehalten, welche ihrerseits die gegenseitige Fanfreundschaft pflegte. Trellingers Erben gewannen das Duell um den Gruppensieg mit 41:25 gegen Oi Agroteroi, verloren aber mit Köhler einen weiteren Spieler durch Verletzung.

Der Tag von Amolgednuch (Heiner Desch/1985) in Vorrundengruppe C fing lausig an: War man im Vorjahr bereits in der Gruppenphase gescheitert, kam man auch jetzt gegen den halben Titelverteidiger Irgendeine Mannschaft (Florian Sieben/1999) nicht in Fahrt und lag zur Halbzeit mit 1:14 in Rückstand. Nach dem Endergebnis von 9:19 sah es nicht so aus, als hätte hier der spätere Turniersieger gespielt. Durch klare Siege über Die 7 lustigen 8 (Markus Jasinski/2004) und Adlerhorst (Gerald Fenn/1975) konnte sich der zweimalige Titelträger aber dennoch als bester Gruppenzweiter für die Play-Offs qualifizieren. Dominiert wurde die Gruppe jedoch von Irgendeiner Mannschaft, die ihre Ansprüche untermauerten, auch ohne die Siegerenten die Turnierkrone zu behalten.

In den Dreiergruppen bedeutete jede Niederlage das sofortige Aus im Kampf um den Titel. Team E.T. (Josef Ellner, Bernhard Arnold/1982-83) ließen in Vorrundengruppe D gar keine Zweifel aufkommen, wer der Herr im Haus ist, und starteten zu einem Höhenflug. Sowohl Aes Aeterna (Michael Arnold/1990) als auch die Alten Hasen (Reinhard Miosga/1973) wurden je unter zehn Punkten gehalten. Für die zahlenmäßig dezimierten Aes Aeterna gab es wenigstens gegen die Alten Hasen noch ein Erfolgserlebnis.

Vorrundengruppe E erlebte das spannende Aufeinandertreffen zweier Turnier-Evergreens, der Letzten Humanisten (Clemens Rüb/1976) und der Rheumatiker (Rudolf Aumer/1972), wie immer unterstützt von Alt-OB Herbert Lauer. Die Letzten Humanisten entschieden das Duell mit 16:11 für sich und drangen durch einen weiteren Sieg über die Sieben Zwerge (Clemens Eichfelder/1989) ins Viertelfinale vor. Hochspannend, aber wertlos war für die Rheumatiker der 21:19 Sieg über die Zwerge, den sie erst im Sudden Death erkämpfen konnten.

Seinen ersten Auftritt als amtierender Oberbürgermeister hatte Andreas Starke mit den Ernie-Bernie-Allstars (Armin Straub/1978-79). Doch auch der hohe politische Beistand konnte das erneute Scheitern der zehnmaligen Turnierkönige in Vorrundengruppe F nicht verhindern. Wie schon im Vorjahr war Mit Lui nie (Felix Schleicher/1984) eine Nummer zu groß, immerhin konnten sich die Allstars am Team Intim (Michael Eichler/2005) schadlos halten. Für Mit Lui nie, den fünfmaligen Champion, begann nun die Mission "Titel Nummer sechs".

Platzierungsspiele 2007:
Platz 19: Outsider - Die 7 lustigen 8 30:29
Platz 17: Alte Hasen - Team Intim 26:23
Platz 15: Sieben Zwerge - Adlerhorst 24:9
Platz 13: EJö 2001 - Die Pfundskerle 28:22
Platz 11: Rheumatiker - Aes Aeterna 44:22
Platz 9: Attestpflicht - Ernie-Bernie Allstars 39:20

In den teilweise dramatischen Viertelfinals erlebten die Zuschauer das große Comeback der Abiturjahrgänge aus den 80er Jahren. Der Spielmodus wollte es, dass dabei zunächst Trellingers Erben erneut gegen Oi Agroteroi antraten. Wie schon in der Vorrunde hatten die vier wackeren Agroteroi trotz 14 Punkten von Michael Lange keine Chance. Zahner, Hammel und Christian Koch legten einen 22:13 Pausenstand vor, am Ende hieß es 42:27 für den Vorjahresfinalisten. Die Verletzungsmisere aber hielt an: Volkmar Hans knickte um und konnte nicht mehr weiterspielen, Gunnar Sommermann plagten Schmerzen in der Hüfte. Von solcherlei Pech verschont konnten Amolgednuch im Aufeinandertreffen mit den vier tapferen Blaubären früh mit 14:3 in Führung gehen. Wolfgang Lauer und Dominik Zembron sorgten mit ihren Punkten zwar dafür, dass man sich zwischenzeitlich wieder bis auf zwei Punkte herankämpfen konnte, doch Amolgednuch nahmen das Warnsignal beim 33:31 wahr, zogen das Tempo noch einmal an und gewannen am Ende mit 41:37. Auch die Letzten Humanisten führten gegen Mit Lui nie nach vier Minuten bereits 11:2 - neun Punkte durch den Turnierrekordschützen Clemens Rüb - doch noch in der ersten Hälfte konnten Mit Lui nie durch eine geschlossene Mannschaftsleistung den Spieß umdrehen und gingen mit 15:12 in die zweite Hälfte. Sie verwalteten diesen Vorsprung gekonnt und siegten mit 26:24, ein Dreier von Rüb in der Schlussminute kam zu spät. Zum spannendsten Spiel des ganzen Turniers entwickelte sich das Aufeinandertreffen von Team E.T. und Irgendeine Mannschaft. Die halben Titelverteidiger erkämpften sich durch Daniel Pelikan und Sebastian Wiesneth eine 10:7 Führung, dann drehten die "Außerirdischen" - Turniersieger 1985 - auf und erkämpften sich eine knappe Führung, die bis kurz vor Schluss Bestand haben sollte. Vor allem dank der Treffsicherheit von Thomas Fröhlich und Bernhard Arnold stand es Sekunden vor Schluss 34:31 für Team E.T., als wieder einmal Daniel Pelikan Verantwortung übernahm und durch einen Dreier zum 34:34 ausglich. Ein Blackout von Sebastian Wiesneth entschied das Spiel: Sich des Ausgleichs nicht bewusst, beging er mit noch vier Sekunden auf der Hallenuhr ein taktisches Foul an Thomas Fröhlich, der eiskalt seine Freiwürfe verwandelte. Mit 36:34 zog Team E.T. damit ins Halbfinale ein, das beste Abschneiden seit vielen Jahren. Untröstlich waren die Verlierer: Zum ersten Mal seit ihrer Turnierpremiere 2000 zogen Pelikan, Sieben und Co. nicht ins Halbfinale ein.

Platzierungsspiele um die Plätze 5-8:
Die Blaubären - Oi Agroteroi 42:41
Irgendeine Mannschaft - Letzte Humanisten 31:18
Platz 7: Oi Agroteroi - Letzte Humanisten 38:27
Platz 5: Irgendeine Mannschaft - Die Blaubären 38:27

Eng ging es auch in den beiden Halbfinals zu, das komplett von den Abiturjahrgängen 1982-1986 bestritten wurde. Das überraschungsteam E.T. konnte auch Mit Lui nie Paroli bieten und ging nach einer ganzen Freiwurfserie von Thomas Fröhlich mit 12:11 in die Pause. Doch während Fröhlich bei den Außerirdischen die Punkte fast alleine machen musste, traf bei Mit Lui nie in der zweiten Hälfte fast jeder Spieler, und schnell waren die Favoriten auf 20:14 davongezogen. Team E.T. konnte sich davon nicht mehr erholen, und mit 31:21 zogen Mit Lui nie ins Finale ein. Hin und her wogte das Schlachtenglück in dem ewig jungen Duell zwischen Trellingers Erben und Amolgednuch. Obwohl durch die Ausfälle von Köhler, Hans und Sommermann geschwächt, konnten Trellingers Erben mit 8:0 in Führung gehen. Amolgednuch, mit einer voll besetzten Ersatzbank gesegnet, fanden erst nach fünf Minuten ins Spiel und kämpften sich Stück um Stück heran. Durch Punkte von Desch und Dratz stand es zur Halbzeit nur noch 18:17, und Trellingers Erben mussten sich zunehmend auf die Freiwurffähigkeiten ihres Topscorers Andreas Hammel verlassen. In der zweiten Hälfte ging Amolgednuch in ihren roten Auswärtstrikots mit 24:18 in Führung, aber noch einmal drehten die Erben auf und zogen binnen dreier starker Minuten auf 28:24 davon. Kräftemäßig im Vorteil konnten Amolgednuch erneut kontern und sieben Punkte in Folge einfahren. In der Defensive spielten Amolgednuch nun "Hack the Hammel" mit bis zu drei Manndeckern für Trellingers Center. Und so hielt diese Führung Bestand. Mit sechs Punkten in den letzten Minuten versetzte Michael Zachert Trellingers Erben den endgültigen K.O., am Ende stand es 39:33.

Den Höhepunkt des Verletzungsdramas erlebten Trellingers Erben schließlich im Spiel um Platz 3. Christian Koch prallte mit seinem verletzten Arm gegen eine Wand und konnte nicht mehr weiterspielen, Gunnar Sommermann gab den fünften Mann, obwohl er nur noch humpeln konnte. Als Anspielstation in der Offensive war er dabei so wertvoll, dass Trellingers Erben einen frühen Rückstand noch aufholen konnten und kurz sogar mit 27:26 in Führung gingen. Doch mit dem Schlusspfiff gelang Karmann der 32:30 Siegtreffer für Team E.T., die mit dem dritten Platz eine großartige Leistung krönten. Ein großes Lob aber auch an die Unglücksraben von Trellingers Erben für ihren heldenhaften Kampf.

Auf soviel Dramatik folgte ein relativ unspektakuläres Finale. Amolgednuch, die im Turnierverlauf enorme Schwierigkeiten mit ihrem Spielrhythmus gehabt hatten, dominierten Mit Lui nie zu jeder Phase des Spiels. Früh gingen sie mit 6:1 in Führung und verteidigten diesen Vorsprung auch bis in die Pause (18:12). Mit Lui nie ließen ihren charakteristischen Kampfgeist vermissen und gaben sich früh mit der Niederlage ab. Den Knockout in Hälfte zwei versetzte ihnen der von der Bank kommende Thomas Vogler mit acht Punkten binnen zwei Minuten, darunter zwei blitzsaubere Dreipunkte-Würfe, wodurch er sich "MVP" Rufe aus dem Publikum verdiente. Amolgednuch erspielten sich am Ende einen nie gefährdeten 32:19 Sieg und errangen damit zum dritten Mal die Turnierkrone.

Bei der alljährlichen Siegerehrung in der MTV-Gaststätte wurde viel gefeiert, aber auch ein Wermutstropfen angesprochen: Spieler und Organisatoren wünschten sich mehr Engagement von Seiten ihrer alten Schule, insbesondere noch aktiver Lehrer. Diese glänzten beim Turnier durch Abwesenheit, während zahlreiche ehemalige Lehrkräfte die Halle am Georgendamm besuchten, um ihren alten Schülern die Hand zu schütteln. Im nächsten Jahr soll zumindest die Siegerehrung im Franz-Ludwig Gymnasium stattfinden, damit die Verbindung zwischen Turnier und Schule wieder stärker wird.

Für Amolgednuch spielten:
Marianne Amon, Heiner Desch, Robert Dratz, Wolfgang Falch, Tilo Fey, Michael Kautler, Thomas Vogler, Michael Zachert.

Text: Rüdiger Kipferl (Abiturjahrgang 1991)



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